Programm


Wahlprogramm zur Kommunalwahl 2021 bis 2026

Nidderau bewegen
für Menschen – Klima – Umwelt – Natur

Die Folgen der Klimakatastrophe werden auch in Nidderau in zunehmendem Maße spürbar. Die immer häufiger auftretenden extremen Wetterlagen zeigen uns, wie wichtig Klimaschutz und damit die Bewahrung der Schöpfung insgesamt ist. Den sich beschleunigenden Klimawandel betrachten wir neben der Corona-Krise als die größte Herausforderung der Menschheit in diesem Jahrzehnt. Klimaschutz ist ein Teilbereich des Umweltschutzes. Andere Bereiche sind u.a. Boden, Wasser und Luft mit sehr vielen Wechselwirkungen.

Bis 2030 muss die Wende beim Klimawandel geschafft sein. Zur Wende gehört für uns die Fokussierung all unseres kommunalen Handelns auf Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Umweltverträglichkeit. Den Klima- und Umweltschutz aus Kostengründen zu vernachlässigen ist kurzsichtig, unverantwortlich und am Ende sehr teuer. Wir wollen eine Aufbruchsstimmung für die Energiewende erreichen, damit diese von der Bevölkerung mitgetragen wird.

In der GRÜNEN Zukunftsvision ist Nidderau eine Stadt, die von Gärten durchzogen ist, mit Bäumen und der Möglichkeiten für Grünbewuchs auf den Dächern, an den Fassaden und auf den Balkonen, die vielfältige Lebensräume für Pflanzen und Insekten bietet.

Städtisches Leben findet wieder im öffentlichen Raum, in der Altstadt und in den alten Ortskernen statt. Grüne Straßenräume laden durch attraktive Gestaltung zum Zufußgehen und Rad fahren ein. Was früher Parkplätze waren, sind nun Bürger- und Nachbarschaftsgärten, auch Plätze, Orte der Begegnung.

In den Häusern ist die fossile Wärmeversorgung Vergangenheit und wurde durch Wärmepumpen, Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, Nahwärmnetze und Biomasseheizkraftwerke abgelöst.

Gemeinsam mit den Bürger*innen hat sich Nidderau durch die Errichtung von Windrädern, Biogas- und Solaranlagen im Stadtgebiet und auf den Dächern zu einer dezentralen, klimaneutralen und dabei sozialen Stadt der Zukunft entwickelt. Nidderau ist bis 2030 klimaautark – wir produzieren Energie durch Wind und Solaranlagen. Die nicht bebauten naturnahen Räume sind abwechslungsreich gestaltet durch Ackerflächen, Wiesen, Heckenzüge, Gewässer und Wald. Sie werden nachhaltig bewirtschaftet und gepflegt. Ziel ist u.a., den Erholungswert und die Gesundheitsprophylaxe für die hier lebenden Menschen zu garantieren sowie einheimische Pflanzen, Pilze und Tiere zu schützen.


Schauen Sie sich unsere aktuellen Flyer an:


Inhaltsverzeichnis Wahlprogramm 2021 bis 2026


Klimaschutz und Energie

Wir wollen, dass Nidderau bis 2030 klimaneutral und energieautark ist. Die Energie, die in Nidderau benötigt wird, soll künftig auch zu 100 % in Nidderau erzeugt werden. Wir verstehen den klimagerechten Umbau der Energieversorgung als Chance, Nidderau zu modernisieren.
Wir leben in der sonnenreichsten Stadt Hessens und möchten diesen wunderbaren Vorteil nutzen.

Wir wollen:

  • den Ausbau von Solarenergie fördern.
  • alle öffentlichen Dächer mit Photovoltaikanlagen ausstatten.
  • neben dem Gebäudesektor künftig auch Überdachungen, Fassaden, Lärmschutzwände und Freiflächen einbeziehen, z.B. eine Solarüberdachung auf dem Parkplatz des Schwimmbades, Agrophotovoltaikanlagen, usw.
  • einen Ausbau und Repowering der bestehenden Windkraftanlagen in Erbstadt.
  • die Eigenvermarktung des alternativ erzeugten Stroms erreichen.
  • Neubaugebiete ausschließlich mit Passiv- oder Aktivhäusern bebauen oder Blockheizkraftwerke als alternative Energiequellen für eigene Wärme- und Energienetze errichten.
  • in der Stadtverwaltung eine Stelle für das Energie- und Klimamanagement schaffen, die auch die Energie- und Umweltberatung der Bürger umfasst.
  • dass alle Investitionen der Stadt Nidderau auf Klimaauswirkungen und
  • Umwelt- und Naturbeeinträchtigungen überprüft werden und klimaverträgliche Maßnahmen bevorzugt werden.

Umwelt

Wir wollen, dass Nidderau Ökomodellregion wird. Unsere Nahrungsmittel sollen auf den Acker- und Grünlandflächen nachhaltig und biologisch erzeugt und von Betrieben in Nidderau verarbeitet und vermarktet werden.

Wir wollen:

  • eine Strategie zur Vermeidung weiteren ungezügelten Flächenverbrauchs.
  • die weitere Vernetzung der vorhandenen Biotope in der Feldflur, an den Fließgewässern und Naturschutzgebieten.
  • die Erweiterung und Neuausweisung von Naturschutzgebieten.
  • die erfolgreichen Projekte „Nidderau blüht“, „essbare Stadt“ und „Grünpaten“ weiter ausbauen und noch mehr Flächen für Insekten und essbare Pflanzen mit den Bürger*innen im Stadtgebiet erschließen.
  • den Erhalt und die Pflege der Nidderauer Streuobstwiesen für Arten- und Klimaschutz sowie als Naherholungsgebiet für unsere Bürgerinnen.
  • für private Haushalte die Erstellung eines Handlungsleitfadens, der eine natur- und insektenfreundliche Gestaltung von Privatgärten beispielhaft beschreibt.
  • naturnahe Grünflächen, begrünte Fassaden und Dächer, die zur Verbesserung des Kleinklimas in der Stadt beitragen und zusätzliche Versickerungsflächen bei Starkregen bieten.
  • ein bedarfsgerechtes und insektenfreundliches Beleuchtungskonzept, welches im Stadtgebiet die nächtlichen Ruheräume für Menschen, Tiere und Pflanzen bewahrt.

Wald

Sturmereignisse, Trockenheit und der Borkenkäfer haben die Baumbestände im Nidderauer Wald massiv geschädigt. Trotzdem ist unser Wald ein Ort der Erholung und der Ruhe.

Wir wollen:

  • den Umbau zu naturnahem Mischwald vollziehen.
  • die Erweiterung der Naturwaldflächen auf mind. 15%, um den verschiedenen Arten wieder mehr Rückzugsräume und dem Wald Klimastabilität zu geben.
  • eine naturgemäße und schonende Bewirtschaftung der knapp 1000 ha Nidderauer Wald. Hier soll „Schutz vor Nutzung“ gelten. Wir streben dabei eine Beförsterung durch eigene Försterinnen an.
  • „Nidderauer Holz“ über den Beitritt zur Forstbetriebs-Gemeinschaft-Wetterau zukünftig regionalisiert an z.B. Schreinereien und nicht vermarktungsfähiges Holz aus Verkehrssicherungsmaßnahmen als Brennholz vermarkten.
  • für eine angepasste Wilddichte in unserem Wald sorgen, indem wir Jägerinnen bei der Vermarktung von “Nidderauer Wildfleisch“ unterstützen, z.B. über den Feierabendmarkt, und gezielt Wildruhezonen ausweisen.
  • kleine Teile der geräumten Flächen im Wald zukünftig zum ökologischen Anbau von „Nidderauer Weihnachtsbäumen“ für unsere Bürgerinnen nutzen.
  • das erfolgreiche Konzept des Bestattungswaldes fortsetzen.

Landwirtschaft

Mehr als die Hälfte des Nidderauer Stadtgebietes wird landwirtschaftlich genutzt. Nidderau zeichnet sich durch wertvolle Böden mit fruchtbarem,
wasserspeicherndem Löss aus. Diese Produktionsstandorte der heimischen Landwirte sollen erhalten werden.

Wir wollen:

  • eine ökologische Bewirtschaftung der städtischen Acker- und Grünlandflächen ohne Verwendung von synthetischen Pflanzenschutz- und Düngemitteln und Gentechnik.
  • den Ausbau von regionalen Direktvermarktungssystemen. Wir unterstützen regionale Initiativen wie den Feierabendmarkt in Windecken und ökologisch wirtschaftende Erzeuger, die mit kreativen Geschäftsideen für Vielfalt und Nachhaltigkeit „made in Nidderau“ sorgen.
  • mehr regionale Bioprodukte für Kitas, Schulen und Restaurants.
  • die Weidehaltung auf den Streuobstwiesen unterstützen, um den
  • Artenreichtum zu fördern.

Wasser

Unser Fluss Nidder sowie Bäche und Teiche bieten Menschen, Tieren und Pflanzen auch in Trockenzeiten einen Erholungs- und Lebensraum.

Wir wollen:

  • dass die Nidder für die Bürgerinnen wieder erlebbar wird durch die Schaffung von Zugangsmöglichkeiten und Uferabflachungen, z.B. am Wärtchen, der Bogenbrücke und an der Säuspitz.
  • die Schaffung eines Auenrundweges vom Feuerwehrhaus Heldenbergen bis zur Willi-Salzmann-Halle mit einer Querungsmöglichkeit der Nidder in Höhe der Bertha-von-Suttner-Schule.
  • dass die Fließgewässer mit einer naturnahen Ufergestaltung und ökologisch verträglichen Wasserführung einen guten Zustand nach EU- Wasserrahmenrichtlinien erreichen.
  • einen effektiven Hochwasserschutz durch die Erhaltung der natürlichen Auenlandschaft und Retentionsräume entlang der Nidder.
  • die Installation von Trinkwasserbrunnen in allen Ortsteilen. den sorgsamen Umgang mit dem Trinkwasser aus unseren sechs Trinkwasserbrunnen auf Nidderauer Gebiet durch Information fördern.

Müll

Unser Ziel ist es, die Abfallmenge pro Einwohner weiter zu senken und unseren Bürgerinnen attraktive, gerechte Entsorgungsmöglichkeiten zu bieten. Das Müllaufkommen muss stadtweit reduziert werden.

Wir wollen:

  • die Ansiedlung von „Unverpackt“-Läden fördern.
  • eine ZERO Waste-App als Einkaufshilfe auf den Weg bringen mit einem stadtweiten Pfandsystem für Kaffeebecher (MKK -Becher) und
  • Lieferservicegeschirr.
  • den Ausbau der neuen Wertstoffsammelstelle in der Philipp-Reis-Straße zu
  • einem zukunftweisenden Recyclingstandort.
  • die Beibehaltung der kostenlosen Grünschnittabfuhr, um hochwertigen
  • Kompost aus Nidderauer Grünabfällen zu erzeugen.

Stadtentwicklung, Wirtschaft, Finanzen und Digitalisierung

Wir GRÜNE stehen für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung, die den Prinzipien einer „Bestandsentwicklung vor Neubaumaßnahmen“ folgt und den Menschen in den Mittelpunkt stellt.

Wir wollen:

  • statt Neubaugebieten auf der „grünen Wiese“, dass die Umgehungsstraße in Heldenbergen, Eichen und Windecken als natürliche Grenze der Stadtentwicklung dient.
  • für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum den geförderten Wohnungsbau forcieren und Flächen in Erbpacht für das Aufstellen von Tinyhäusern bereitstellen.
  • keinen Sprung über die B521 und keine Zentrale Sportanlage jenseits der Umgehungsstraße; Innenstadtentwicklung durch Flächenrecycling, Baulückenaktivierung und flächenoptimierte Bauweisen.
  • gezielte Ansprache von Eigentümerinnen leerstehender Immobilien, um die Potenziale im Innenstadtbereich zu nutzen, z.B. für generationenübergreifendes Wohnen.
  • Leerstände in Gewerbegebieten mit Hilfe der Wirtschaftsförderung beleben und die Ansiedlung neuer Gewerbebetriebe im Bestand fördern.
  • dass die Menschen und die Sicherheit der Daten beim Ausbau der Digitalisierung im Mittelpunkt stehen.
  • ein funklochfreies Mobilfunknetz und schnelles Internet für alle Stadtteile.
  • nach dem Abbau der Altschulden mit der Hessenkasse die positive Entwicklung der Nidderauer Finanzen weiter durch maßvolles und nachhaltiges Investieren fortsetzen.
  • die Belastung der Bürgerinnen und Unternehmen durch Senkung der
  • Steuersätze mittelfristig reduzieren.
  • Investitionen durch gezielte Fördermittelakquise unterstützen.
  • Kosten durch gezielte Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen
  • reduzieren.

Verkehr und Mobilität

Die Förderung der Nahmobilität sehen wir Grüne aus Umwelt-, Klima- und Gesundheitsgründen geboten.

Wir wollen:

  • den barrierefreien, mobilitätsgerechten Ausbau aller Nidderauer Bahnhöfe mit „Park/bike and Ride“-Möglichkeiten.
  • dass die Stadtplanung auch die Bedürfnisse von Senioren*innen und Menschen mit Einschränkungen stärker berücksichtig.
  • dass die begonnene Modernisierung der Niddertalbahn ab 2027 konsequent umgesetzt wird.
  • zusätzliche Nachtfahrten – auch am Wochenende – der Busse.
  • eine gute Taktung von Bus und Bahn und die Erhöhung der Zugfrequenz.
  • den Ausbau des Schnellbussystems in den Frankfurter Osten.
  • emissionsfreie Busse.
  • die direkte Verbindung der Neuen Mitte und des Bahnhofs Heldenbergen für Fuß- und Radverkehr durch eine Nidderüberquerung auf der Höhe des Schwimmbads.

Radverkehr

Wir sehen den Radverkehr als ein geeignetes Mittel, viele innerörtliche Verkehrsprobleme zu lösen und die Lebensqualität in Nidderau zu verbessern. Um die Verpflichtungen aus dem Klimaabkommen von Paris einzuhalten, ist emissionsfreie Mobilität eine wichtige Maßnahme. Das Radfahren für Alltagsbesorgungen muss dafür sicherer werden.

Wir wollen:

  • alle Einbahnstraßen beidseitig für den Radverkehr öffnen.
  • Verbindung der bestehenden Fuß-/Radwege zwischen Windecken und Büdesheim, im Bereich der Nidder, durch eine Erweiterung der dortigen Eisenbahnbrücke..
  • Lückenschlüsse der Fuß-/Radwege an den Ortsein/-ausgängen von Erbstadt Richtung Eichen und Bönstadt (Niddatal) und
  • Schaffung von klar abgegrenzten Parkflächen, damit Geh- und Radwege frei bleiben.
  • Weiterführung der Fahrradschutzstreifen.
  • Radabstellanlagen insbesondere an Bahnhöfen.
  • eine überregionale Radnetzplanung und Radschnellwege für Nidderau.
  • flächendeckend Tempo 30.

Soziales

Wir GRÜNE arbeiten aktiv an der Gestaltung einer Gesellschaft, in der nicht Herkunft, Status oder Geschlecht über Chancen und Möglichkeiten bestimmen. In diesem Sinne sehen wir uns der Gleichstellung und Teilhabe verpflichtet.


Kinder

Bildung ist ein wichtiges Gut in unserer Gesellschaft und beginnt am Anfang des Lebens. Deshalb sind wir stolz, dass die Stadt Nidderau in der Versorgung mit Kitaplätzen im Main-Kinzig-Kreis ganz vorn liegt.

Wir wollen:

  • den weiteren Ausbau der Ganztagsbetreuung und des bereits erfolgreichen Betreuungskonzeptes.
  • dass in den Kitas frisch, gesund und biologisch gekocht wird.
  • den weiteren Ausbau der Nidderauer Betreuungslandschaft und weitere
  • Wald- und Natur-Kitas.
  • auch für alle anderen Einrichtungen Wald- und Bauernhoftage einführen. Die Kinder werden dann bereits in der frühkindlichen Entwicklung für den Erhalt der Lebensgrundlagen sensibilisiert.
  • dass alternative Lernorte entstehen, z.B. ein Lernraum in der Stadtbibliothek und private Initiativen, wie Kinder- und Jugendfarmen oder andere Naturlernorte.
  • dass der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab dem 1. Lebensjahr bis zur Einschulung vor Ort umgesetzt wird.
  • stabile Elternbeiträge und die Beibehaltung der Beitragsfreiheit von Geschwisterkindern bei gleichzeitigem Besuch in der Kita.
  • die Kindertagespflege ausbauen.
  • die Qualität in der Betreuung durch Fortbildungsmöglichkeiten fördern.
  • nachhaltige Umweltbildung im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit stärken und ausbauen.
  • dass Spielplätze kunststofffrei und naturnah gebaut werden. Sie sollen einen Erlebnischarakter und Lerneffekt besitzen.
  • Kinder und Eltern an den Planungen beteiligen.

Jugendliche

Jugendliche sollen in ihren Lebenssituationen gezielt Ansprechpartner*innen in Nidderau finden. Dazu gibt es bereits ein breitgefächertes Angebot seitens der kommunalen Jugendarbeit, z. B. im „Blauhaus“, aber insbesondere seitens der Vereine und der Musikschule, welches wir weiter ausbauen und unterstützen möchten.

Wir wollen:

  • Projekte für Teenager und offene Treffs als Anlaufstellen stärken.
  • Treffpunkte für Jugendliche.
  • Beratungsangebote für Kinder, Familien und Jugendliche ausbauen.

Senior*innen

Ein Viertel der Nidderauer Bevölkerung ist älter als 65 Jahre. Im Miteinander von Jung und Alt liegt großes Potenzial, das wir auch für Nidderau nutzen wollen.

Wir wollen:

  • die erfolgreiche Seniorinnenarbeit in Nidderau fortsetzen.
  • die Versorgungsmöglichkeiten in allen Nidderauer Stadtteilen erhalten.
  • den barrierefreien Ausbau des Auenrundweges.
  • die Schaffung von attraktiven Pflegeeinrichtungen, wie z.B. ein APZ in Eichen.

Wohnen/Inklusion

Nidderau braucht ausreichend bezahlbaren Wohnraum für Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen.

Wir wollen:

  • alternative Wohnformen wie Mehrgenerationenhäuser, Tiny Houses und Wohngemeinschaften fördern.
  • betreutes Wohnen sowie die Schaffung von weiteren barrierefreien Wohnanlagen, auch in den Baugebieten Mühlweide und Allee Süd5.
  • dem zunehmenden Bedarf an Pflegeplätzen, Kurzzeitpflegeplätzen und ambulanten Betreuungsplätzen gerecht werden.
  • die entsprechenden Angebote in allen Stadtteilen weiter ausbauen, beginnend mit dem APZ in Eichen.
  • den Erhalt und die Schaffung von Einkaufsstrukturen in den kleinen Stadtteilen.

Ärztliche Versorgung

Erfreulicherweise liegt in Nidderau die Versorgung mit Arzt- und Zahnarztpraxen, Physio- und Ergotherapie, Naturheilpraxen und medizinischen Fachgeschäften über dem Durchschnitt im MKK.

Wir wollen:

  • das Angebot der hausärztlichen Versorgung in allen Stadtteilen (bes. Erbstadt) fördern, z.B. durch Förderung von Gemeinschaftspraxen mit Nebenstellen.
  • das Gespräch mit den zuständigen Behörden weiter intensivieren, um Fachärzt*innen anzusiedeln.
  • dass auch die Arztpraxen im Umkreis durch die gute ÖPNV-Verbindung leicht zu erreichen sind.

Kultur und Sport

Alle Menschen haben ein Recht auf Teilhabe an Kultur-, Bildungs- und Freizeitaktivitäten. Nidderau hat viele Vereine, in denen Ehrenamtliche großartige Arbeit leisten. Kunst, Kultur und Vereinsleben verbinden in unserer Stadt Menschen aller Altersgruppen, aller Konfessionen und jeder Herkunft.

Wir wollen:

  • den Ausbau und die Sicherung eines vielfältigen kulturellen und sportlichen Vereinslebens.
  • die Belebung des Dorfmittelpunktes Pfaffenhof (außen und innen) durch Umsetzung eines integrativen Nutzungskonzeptes verschiedener Angebote zur Befriedigung der kulturellen und sozialen Bedürfnisse der Erbstädter Bevölkerung – besonders der älteren Menschen. Beispielsweise könnte ein ehrenamtlich geführtes „Bürgerbüro light“ eingerichtet werden mit dem Ziel, Hilfe zur Selbsthilfe in verschiedenen Bereichen des Alltags zu leisten.
  • dass keine Kultureinrichtung aufgrund der Corona-Pandemie auf der Strecke bleibt.
  • die Wiederaufnahme der Altstadtverschönerungen durch Unterstützung bei der Renovierung.
  • die Schaffung eines Nidderauer „Altstadtpreises“, um die denkmalgerechte Renovierung erhaltenswerter Bausubstanz zu fördern.
  • die Bücherei durch die Einrichtung eines Cafés als Aufenthalts- und Lernort aufwerten.
  • die Museen in Nidderau durch gemeinsame Veranstaltungen, wie eine „Nidderauer Museumsnacht“ vernetzen.
  • die Einführung eines Nidderau-Passes für ermäßigte Eintrittspreise in Schwimmbad, Bibliothek usw.
  • statt einer neuen zentralen Anlage den Sportplatz in Heldenbergen zu einer attraktiven Sportanlage mit 400-Meter-Bahn und ganzjährig nutzbaren Fußballplätzen ausbauen.
  • die Weiterentwicklung des bereits vielfältigen sportlichen Angebots mit kurzen Wegen in den Ortsteilen.
  • die Sportvereine unterstützen.

Programm 2016 bis 2021


Stadtentwicklung und Finanzen

Die Grünen haben für den Wohnbereich der Neuen Mitte den Passivhausstandard durchgesetzt. Wir wollen auch weiterhin dafür sorgen, dass die Neue Mitte möglichst nachhaltig und klimafreundlich gestaltet wird.

Das neue Zentrum soll gestärkt werden und gut erreichbar sein. Wir wollen die Konrad-Adenauer-Allee innerstädtisch gestalten. Der ÖPNV, Fahrräder und Fußgänger sollen hohe Priorität haben, z.B. durch die Einrichtung von Radfahrspuren. Wir wollen zum Altenzentrum AGO eine neue sichere Zufahrt schaffen.

Der neue Stadtplatz soll durch die Gestaltung zum Verweilen einladen und auch außerhalb der Ladenöffnungszeiten belebt sein. Die Neue Mitte soll ein Treffpunkt sein, die mögliche Nutzung für kulturelle Veranstaltungen, Feste, Konzerte und Märkte muss bei allen Planungen mit bedacht werden.

Das von uns initiierte Leerstandskataster soll für einen Strukturwandel vor allem in den Ortskernen von Eichen und Erbstadt genutzt werden. Wir sagen „Ja“ zu Eichen und wollen die Leerstände im Ort für die Entwicklung nutzen. Wir lehnen den Sprung über die B 521 ab, weil es unsinnig ist, einen Ortsteil mit Umgehungsstraße in einen ohne Umgehungsstraße zu verwandeln. Mit einem neuen Ortsteil jenseits der B 521 würde der alte Ortskern geschwächt. Wir sind überzeugt, dass ein Neubaugebiet bei Eichen, das keinen Zusammenhang mit der alten Ortslage hat, sich nachteilig für den Kern auswirken wird.

Wir wollen aktiv die Entwicklung der Ortskerne begleiten.

Wir wollen neue Sozialwohnungen in Nidderau ermöglichen. Wir brauchen dringend bezahlbaren Wohnraum für Gering- und Normalverdiener. Aus diesem Grund sind wir bereit, neue Bauflächen zwischen Windecken und Ostheim zur Verfügung zu stellen. Ansonsten setzen wir uns dafür ein, keine weiteren großen Neubaugebiete zu erschließen, sondern kleine Arrondierungen vorzunehmen.

Wir stehen für einen soliden Umgang mit den Nidderauer Finanzen. Wir wollen den jetzt ausgeglichenen Haushalt dauerhaft erhalten und Schulden tilgen. Bedingungen hierfür sind die weitere Optimierung des Mitteleinsatzes sowie der Verfahrensabläufe innerhalb der Verwaltung.

Nach der Neuverschuldung im Investitionsbereich wegen der Neuen Stadtmitte sollen jetzt mit den Erlösen Schulden getilgt werden.

Notwendige Investitionen in die Zukunft dürfen jedoch nicht unterbleiben. Wir setzen uns für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Schuldenabbau und den wichtigen Investitionen ein.


Soziales, Kinder und Jugend

  • In Nidderau sind Flüchtlinge willkommen. Weltweit sind 45 Millionen Menschen auf der Flucht. Sie haben ihre Heimatländer nicht freiwillig verlassen. Kriege, Verfolgung oder auch Umweltkatastrophen veranlassten sie zu fliehen, die Heimat und ihre Familien zurückzulassen. Die wenigsten kommen tatsächlich in Europa an.
  • Menschen, die geflohen sind, brauchen Unterstützung: Menschen, die sie begleiten und sie politisch vertreten. Wir begrüßen die vielfältigen Bemühungen des Arbeitskreises Asyl und der Initiative Nidderau hilft. Wir sind froh, dass so viele Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt hier mitarbeiten. Wir unterstützen diese Arbeit auf der politischen Ebene. Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung haben bisher bereits viel geleistet auf dem Gebiet der Flüchtlingshilfe. Wir haben einen Ausbau der Stellen im Sozialbereich beschlossen und wollen erreichen, dass die hier benötigte Arbeit, auch die Programme mit Kindern und Jugendlichen, die 2015 nicht in gewohntem Maß stattfanden, auch geleistet werden kann.
  • Der Zugang aller Bürgerinnen und Bürgern zu Informationen muss sichergestellt sein, damit Demokratie vor Ort funktioniert. Die Möglichkeiten des Internets sind hierfür erweitert zu nutzen. Wir wollen deshalb Initiativen zur Bereitstellung freier WLAN-Netze, die es auch in Nidderau vereinzelt bereits gibt, weiter fördern.
  • Wir wollen die Nidderauer Standards in den Kitas erhalten und möglichst ausbauen. Eine überdurchschnittlich gute Kinderbetreuung soll auch weiterhin Aushängeschild der Stadt Nidderau sein.
  • Es ist unser Ziel in der städtischen Kinder- und Sozialpolitik, den hessischen Bildungs- und Erziehungsplan umzusetzen. Der weitere Ausbau der U3-Betreuung ist uns ebenso wichtig wie die Gewährleistung einer guten Betreuung von Grundschulkindern am Nachmittag.
  • Die betreuten Kinder sollen nicht zuletzt auch optimal im Ernährungsbereich versorgt werden. Es wird weiterhin eine dezentrale Mittagessenzubereitung unter möglichst großer Verwendung von in zertifiziert biologischer Anbauweise produzierten Nahrungsmitteln angestrebt.

Umwelt, Naturschutz und Landwirtschaft

  • Auf Initiative der GRÜNEN ist in der abgelaufenen Legislaturperiode der Bestattungs-wald in Nidderau angelegt und eröffnet worden, der große Nachfrage bei den Bürgerinnen und Bürgern erfahren hat. Es ist eins unserer wichtigsten Anliegen, das umgebende Gebiet im Stadtwald zu schützen und besonders alte Bäume zu erhalten. Deshalb haben wurde auf unseren Antrag beschlossen, dass eine Fläche von mindestens 8% der Gesamtfläche vollständig aus der Bewirtschaftung herausgenommen wird. Nach dem städtischen Wald wollen wir auch im Bürgerwald 8% aus der Bewirtschaftung durch das Forstamt nehmen und als Prozessschutzflächen ausweisen.
  • Die geschaffenen Biotopflächen gilt es zu erhalten und zu ergänzen.
  • Die begonnene Renaturierung und naturnahe Gestaltung der Gewässer ist fortzuführen.
  • Der Neubau der Umgehung, der Neuen Stadtmitte und den Baugebieten im Nidderauer Stadtgebiet haben der Landwirtschaft in den letzten 10 Jahren über 80 ha hochwertige Flächen entzogen. Es gilt, die verbliebenen landwirtschaftlichen. Nutzflächen für die nachhaltige, regionale und vor allem ökologische Nahrungsmittelproduktion zu sichern.
  • Im Sinne der regionalen Erzeugung und dem Erhalt der Biodiversität ist es dringend notwendig, den Landverbrauch in Nidderau drastisch zu reduzieren.
  • Wir wollen die ökologische und nachhaltige Landwirtschaft in Nidderau fördern. Wir setzen uns für eine gentechnikfreie Gemarkung Nidderau ein.
  • Wir wollen ein Verbot von Glyphosat auf kommunalen Flächen.
  • Wir wollen die Wertstoffsammelstelle modernisieren, mit dem Ziel Warteschlangen zu verkürzen und das Anliefern zu erleichtern. Dazu sollen die Container tiefer gestellt werden, wie zum Beispiel in Karben.

Verkehr

  • Wir setzen uns für den großzügigen Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur ein. Dazu gehören auch der Lückenschluss des Radwegs von Eichen nach Ostheim sowie das Öffnen von Einbahnstraßen für den Radverkehr, wie dies in anderen Gemeinden längst der Fall ist. Auch die Einrichtung von Radabstellanlagen (z.B. in der Neuen Mitte) mit der Möglichkeit, sein Rad sicher anzuschließen, wollen wir erreichen.
  • Wir wollen den Stadtbus so umgestalten, dass auch Eichen und Erbstadt angefahren werden, um auszuprobieren, ob diese Linienführung dort angenommen wird. Je nach Bedarf setzen wir uns dann für eine entsprechende Ausgestaltung ein.
  • Wir wollen einen Ausbau der Niddertalbahn, um eine bessere Anbindung Richtung Frankfurt zu erreichen und mehr Pendler von der Straße zu holen.
  • Wir sind für den Ausbau der B 521 bei Eichen, um den kurventrächtigen Unfallschwerpunkt zu entschärfen.
  • Wir wollen die Belastungen der neuen Umgehungsstraße reduzieren. Daher setzen wir uns für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 70 zur Lärmminderung und zur Reduzierung der Unfallgefahr an den extrem kurzen Ein- und Ausfahrten ein. Außerdem wollen wir die zusätzlichen Belastungen an der Auffahrt in Windecken minimieren. Dazu wollen wir eine möglichst rasche Grundsanierung der Kilianstädter Straße, damit dort die Lärmemissionen reduziert werden. Zusätzlich fordern wir eine Geschwindigkeitsbegrenzung im Rathenau- und Freiligrathring sowie in der Kilianstädter Straße. Wir setzen uns dort für Tempo 30 in der Nacht ein.

Energie

  • Die Stadt Nidderau bezieht weiterhin zertifizierten Ökostrom. Diesen von uns erreichten Level wollen wir beibehalten.
  • Wir setzen uns dafür ein, dass der Energieverbrauch durch Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz deutlich reduziert wird. Daher wollen wir die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED in ganz Nidderau umsetzen. Wir setzen uns das Ziel, dass am Ende der Legislaturperiode 100 % des privaten und städtischen Nidderauer Stromverbrauchs rechnerisch durch regenerative Energien auf Nidderauer Gebiet dezentral erzeugt werden.
  • Sobald sich die Möglichkeit für eine Genehmigung bietet, soll der Standort für Windkraftanlagen zwischen Ostheim und Hammersbach genutzt werden. Wir unterstützen eine Klage gegen die Flugsicherung, um den Standort für die Windkraft zu nutzen. Einem evtl. Repowering der Windkraftwerke zwischen Erbstadt und Eichen stehen wir offen gegenüber.
  • Mit dem Gebäudemanagement der Stadt wollen wir die energetische Sanierung der städtischen Gebäude erreichen.
  • Wir setzen uns weiter dafür ein, dass die Dächer städtischer Gebäude zur Stromerzeugung zur Verfügung gestellt werden. Wir wollen prüfen, ob auch städtische Wohnhäuser genutzt werden können und die Mieter den günstigen Strom vom Dach beziehen können.

Kultur und Sport

  • Ein breites attraktives kulturelles Angebot soll erhalten bleiben. Dies wird wie bisher durch eine enge Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen, dem Kulturbeirat und der Musikschule angestrebt.
  • Der Kulturverbund mit Schöneck und Altenstadt soll aufrecht erhalten werden. Einen Ausbau mit anderen Gemeinden können wir uns vorstellen.
  • Besonders setzen wir uns für den Erhalt der Stadtbücherei und die weitere Förderung der Musikschule ein.
  • Wir wollen eine Aktualisierung des Kulturkonzeptes.
  • Wir setzen uns für die Umsetzung des Sportentwicklungsplans ein. Wir wollen, dass die städtischen Hallen durch eine gezieltere Steuerung effektiver genutzt werden. Die Vereine sind wichtige Bausteine im gesellschaftlichen Leben. Daher unterstützen wir diese.

Stadtteile

Windecken

  • Marktplatz – Die Schließung für den Durchgangsverkehr an Sommerwochenenden ab Samstags mittags soll aufrecht erhalten werden. Der Marktplatz soll als Treffpunkt und Aufenthalts- wie Veranstaltungsort im Zentrum attraktiv bleiben.
  • Für den fast nicht mehr existenten Wochenmarkt muss ein Ersatz gefunden werden, inzwischen gibt es zwei Fischstände in Allee Süd und Heldenbergen an zwei unterschiedlichen Tagen, einen gelegentlichen Käsestand in Heldenbergen sowie den Wurstverkauf am traditionellen Markttag vor der Willi-Salzmann-Halle. Nach Eröffnung der Läden in der Neuen Stadtmitte braucht es hier ebenfalls einen neuen Anlauf.
  • Friedhof Windecken – Die Mauer ist durch ein ansprechendes Tor und eine durchgängige Hecke zu ersetzen.

Heldenbergen

  • Umgestaltung der Ortsmitte nach der erfolgten Eröffnung der Umgehungsstraße
  • Auf der Hauptstraße soll eine Fahrradspur ausgewiesen werden

Ostheim

  • Prüfung und Analyse der Gefahren an der Hanauer Straße, ggf. Tempolimit
  • Analyse der Trinkwasserqualität, Schritte zur Verbesserung des Härtegrads

Eichen

  • Innerörtliche Entwicklung hat Vorrang – keine Bebauung jenseits der B 521
  • Erstellung Leerstandskataster

Erbstadt

  • Infrastrukturbedarf ermitteln, bessere Verkehrsanbindung im ÖPNV schaffen
  • Nutzung Pfaffenhof überprüfen, insbesondere des großen Raums