Digitale Starkregenkarte für Nidderau


Nidderau hat jetzt eine digitale Starkregengefahrenkarte. Diese zeigt sehr detailliert auf, mit welchen Starkregengefahren Eigenheimbesitzer im Falle eines Jahrhundertregenereignisses (>50 mm Niederschlag/Stunde) rechnen müssen. Für Feuerwehren, THW und andere Hilfsdienste dienen die Stadtteilkarten insbesondere zur Identifizierung besonders gefährdeter Stadtgebiete und der Entwicklung eines Krisen- und Katastrophenmanagements. Die Karten wurden auf Antrag der Grünen und der SPD in der Stadtverordnetenversammlung vom 30.09.2021 beschlossen, bei Enthaltung der CDU.
So erfreulich der Abschluss dieses technisch anspruchsvollen Projektes ist, zeigt es aber doch was passiert, wenn jahrzehntelang die immer größer werdenden Gefahren des Klimawandels ignoriert werden. Wenn Politik nicht frühzeitig handelt, bleibt die Zeche immer bei den Bürgerinnen und Bürgern. 

Dazu der Fraktionsvorsitzender der Grünen in Nidderauer Stadtparlament, Tim Koczkowiak:

„Die Ängste der Bürgerinnen und Bürger nehmen wir sehr ernst. Die extremen Starkregenereignisse in den letzten Jahren, aber leider auch aktuelle Ereignisse zeigen, dass grundsätzlich jede Region in Deutschland betroffen sein kann. Nidderau war mit seinem Hochwasseraudit 2018 eine der ersten Kommunen in Hessen, die sich intensiv mit den Starkregengefahren auseinandergesetzt hat. Wir freuen uns, dass nun hierzu wichtige Erkenntnisse fertig sind und veröffentlicht wurden. Die hochauflösenden Karten für Nidderau geben nicht nur dem Stadtplanungsamt, den Stadtwerken oder Hilfsdiensten, wie Feuerwehr und THW wertvolle und wichtige Informationen. Jeder Hausbesitzer in Nidderau kann die Karten auf der Homepage der Stadt abrufen. Hausbesitzer haben somit die Möglichkeit, sich über die Gefahrensituation ihrer Immobilie zu informieren und falls erforderlich auch eigene Maßnahmen zum Schutz ihrer Objekte zu ergreifen. Somit können zukünftig Schäden durch Starkregen minimiert oder sogar verhindert werden. Unsere Rettungsdienste können die Informationen nutzen, um Gefahrengebiete zu evaluieren und gezielte Maßnahmen und Einsatzpläne zu entwickeln“.

„Dank des seinerzeit Grün geführten Klimaschutzministeriums in Hessen konnte Nidderau als Klimakommune 90% der Kosten von 100.000€ gefördert bekommen. Hoffentlich ist die neue Landesregierung in der Lage die Kommunen in ähnlicher Weise bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen. Die aktuellen Entwicklungen im hessischen Ministerium für Heimat und Landwirtschaft lassen da große Bedenken aufkommen“ stellt Umweltausschussvorsitzende Nicole Stahlberg abschließend fest.