GRÜNE Nidderau zum Tag des Bodens am 5.12.

Zum ersten Mal wurde kein spezieller Bodentyp, sondern der Ackerboden an sich als Boden des
Jahres am Weltbodentag gekürt. Ackerboden – wir brauchen ihn für unser täglich Brot, aber
verbrauchen in Deutschland täglich über 50 Hektar davon.

Böden werden in Deutschland auf 35 % der Gesamtfläche ackerbaulich genutzt. In Nidderau sind
es sogar 50%. Vielleicht scheint der Ackerboden vielen deshalb grenzenlos verfügbar zu sein, wie
sich im niedrigen Schutzstatus des Ackerbodens und dem hohen Flächenverbrauch für Wohnen,
Gewerbe, Verkehrswege und viele weitere Bodennutzungsformen zeigt. Die aktuell weltweite
Verknappung von Weizen und der Anstieg der Lebensmittelpreise machen deutlich, dass die
Sicherstellung der Produktion von Nahrungsmitteln für den Menschen im Vordergrund der
Ackerbodennutzung stehen muss.
Auch in Nidderau wurde und wird weiter bester Ackerboden der landwirtschaftlichen Nutzung
entzogen. Aber wir Nidderauer GRÜNE setzten und setzen uns weiter dafür ein, dass dieser
Verbrauch stetig zurückgeht und maßvoll geschieht. So wurde zusammen mit unserem
Koalitionspartner die Umgehungsstraße als Grenze für die zukünftige Stadtentwicklung
festgeschrieben. Die verbleibenden Flächen zwischen Bebauung und Straße reichen für die Zukunft
aus, um die Wohnraumnachfrage und die Stadtentwicklung in Nidderau zu sichern. Die Priorität
liegt aber auf der Nachverdichtung im Stadtgebiet und dem Schließen von Baulücken, wie zuletzt
in Eichen, wo auf einem ehemaligen Industriegelände zahlreiche Wohneinheiten geschaffen werden
konnten. Dadurch kann auch in Erbstadt und Ostheim zukünftig der benötigte Wohnraum
geschaffen werden.
Aber auch die Schaffung von Naturwaldflächen und die zahlreichen Naturschutzmaßnahmen an
Gewässern und die produktionsintegrierten Maßnahmen im Rahmen der Flurbereinigungen
reduzieren den Verbrauch an Ackerboden. Denn Infrastrukturmaßnahmen bedingen auch einen
naturschutzrechtlichen Ausgleich, der in vielen anderen Kommunen ebenfalls auf Ackerflächen
umgesetzt wird. In Nidderau wird hier cleverer gehandelt.
Die verbliebenen Ackerflächen müssen auch in Nidderau weiter für die regionale Erzeugung von
ökologisch hochwertigen Lebensmitteln dienen, daher unterstützen die GRÜNEN Nidderau die
Ökomodellregion MKK, um den Anteil ökologisch erzeugter Lebensmittel im MKK zu erhöhen.
Unsere Ackerböden sind Multitalente. Neben der Produktion von Nahrungsmitteln erfüllen
Ackerböden eine Reihe weiterer wichtiger Funktionen: Sie dienen als Filter und Speicher für
sauberes Wasser, recyclen Nährstoffe, sind Lebensraum für eine Vielzahl von Bodenorganismen,
sie speichern Kohlenstoff und leisten dadurch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz!