OVAG senkt Liefermengen: Weniger Wasser wegen anhaltender Trockenheit

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Die Wasservorräte werden knapper. Grund ist die anhaltende Trockenheit. Die Oberhessische Versorgungs-AG in Friedberg (OVAG) habe deshalb den Kreiswerken Main-Kinzig mitgeteilt, dass die Liefermengen an die Kreiswerke seitens der OVAG bereits zum 1. Januar 2021 um 50 Prozent reduziert werden.

Dies entspreche rund 200.000 Kubikmetern pro Jahr. Von der Reduzierung sind in erster Linie die Kommunen Schöneck, Niederdorfelden, Nidderau und im weiteren Verlauf auch Bruchköbel betroffen. Die Kreiswerke überarbeiten derzeit ihr Versorgungskonzept, um die fehlenden Mengen zum Beispiel über die Reaktivierung von Reservebrunnen auszugleichen. Das erklären die Kreiswerke in einer Pressemitteilung. Demnach werden 40 Prozent des Trinkwassers von anderen Versorgern zugekauft.

Die angekündigte Reduzierung der Fremdwasserlieferung seitens der OVAG zum 1. Januar 2021 stelle die Wassersparte des Unternehmens vor Herausforderungen. „Wir können diese Argumentation grundsätzlich nachvollziehen, weil auch wir – wie viele andere Versorger – in einer ähnlichen Situation sind“, wird Bernd Schneider, Geschäftsführer der Kreiswerke Main-Kinzig, Bernd Schneider in der Pressemitteilung zitiert.

„Die Grundwasserpegel sind nach wie vor auf historischen Tiefstständen“

„Die Grundwasserpegel sind nach wie vor auf historischen Tiefstständen und von den sehnlichst erwarteten ergiebigen Regen- und Schneefällen des Winterhalbjahres, die zu einer nachhaltigen Grundwasserneubildung führen könnten, ist in der Region faktisch bislang noch nichts spürbar“, so Bernd Schneider weiter.

Um der Öffentlichkeit und auch den anderen Versorgern die jeweils aktuelle Wasserliefersituation anzuzeigen, habe die OVAG jetzt eine so genannte Wasserampel eingeführt. Die Ampelfarbe werde dabei je nach Grundwasserverfügbarkeit in den Gewinnungsgebieten monatlich von der OVAG festgelegt. Zu dieser Gesamtthematik habe in diesen Tagen ein Austausch zwischen den Häusern Kreiswerke und OVAG stattgefunden, in dem die Friedberger nochmals dargestellt hätten, dass die Situation um die Trinkwasservorkommen ernst sei und man die Ampelfarbe deshalb auf „Gelb“ gesetzt habe. Sollte sich das Wasser-Dargebot weiter verschlechtern, werde die Wasserampel auf Rot gestellt. „Das bedeutet, dass die Liefermenge nochmals halbiert wird dann sind wir bei 100.000 Kubikmetern pro Jahr angekommen“, skizziert Bernd Schneider.

„Sorgsam mit dem kostbaren Gut Wasser umgehen“

„Unsere verantwortlichen Mitarbeiter der Wassersparte haben umgehend Handlungsoptionen erörtert und Möglichkeiten aufgezeigt, um eine Kompensation der reduzierten Mengen zu erreichen“, sagt der Kreiswerke-Geschäftsführer. Eine dieser Optionen werde darin bestehen, Reservebrunnen zu reaktivieren, was mit diversen Netzumstellungen einhergehe.

„Es werde dem Unternehmen Kreiswerke zwar auch mit diesen Einschnitten gelingen, die Trinkwasserversorgung über die nächsten Monate aufrecht zu halten“, so Bernd Schneider. Jedoch richtet sich das Unternehmen bereits jetzt mit dem dringenden Appell an die Bevölkerung, sehr sorgsam mit dem kostbaren Gut Trinkwasser umzugehen. „Welche Auswirkungen sich im Detail aus der Netzumstellung der Kreiswerke ergeben, stellen wir in Kürze dar“, wird der Geschäftsführer der Kreiswerke in der Presseerklärung abschließend zitiert. (pm) +++